Dienstag, 3. November 2015

Being a Bulldog - Torben Steinberg hospitiert an der Gonzaga University



Torben Steinberg, Trainer in Ausbildung bei den EWE Baskets Oldenburg, absolviert aktuell im dritten Ausbildungsjahr eine Hospitation an der Gonzaga University. Das Basketballteam, die "Bulldogs", gehört seit langer Zeit zu einem der stärksten Basketballprogramme der USA und erreicht nahezu in jedem Jahr das NCAA-Tournament, das als "March Madness" im März das ganze Land in Atem hält. Vor Torben Steinberg hatten in den vergangenen Jahren bereits Arne Chorengel, Christian Held und Maxim Hoffmann in Spokane hospitiert. Wir werden in den kommenden Wochen von Torben, wenn es seine Zeit erlaubt, weitere Eindrücke seines Aufenthalts erhalten.

Hallo Oldenburg,

zwei Wochen bin ich bereits in den USA, zwei Wochen, die wie im Flug vergangen sind. Heute möchte ich euch erste Eindrücke meiner Auslands-Hospitation an der Gonzaga University vermitteln. Die Universität liegt in Spokane, einer Stadt mit 210000 Einwohnern im Osten des Bundesstaates Washington. Dort lebe ich mit einem der Co-Trainer und einem Athletiktrainer aus Dänemark, der hier ebenfalls hospitiert, zusammen.

Ein normaler Trainingstag beginnt für die Spieler morgens mit Krafttraining. Die Einheiten richten sich nach dem Stundenplan und beginnen um 7, 9 oder 11 Uhr. Das Teamtraining beginnt zumeist um 15 Uhr und endet gegen 17.30 Uhr. Für die Spieler ist der Tag dann allerdings nicht beendet. Nach dem Abendessen warten noch weitere Kurse oder die Studenten nutzen die Zeit zum Lernen.

Wie hoch der Stellenwert des Basketballs, als Aushängeschild der Gonzaga University ist, merkt man nicht nur in der Stadt oder auf dem Campus, sondern vor allem auch an der Infrastruktur. Das McCarthy Athletic Center bietet Platz für 6000 Zuschauer. Beeindruckend ist aber nicht nur die Arena, sondern vor allem die Bereiche, die eine bestmögliche Versorgung und Betreuung der Spieler garantieren. Dazu zählen der große medizinische Bereich oder der Bereich für das Athletiktraining. Hinzu kommt eine Umkleide mit angeschlossener Lounge für die Athleten und ein Bürokomplex für die Coaches.

Insgesamt arbeiten neben den 8 hauptamtlichen Coaches noch Physiotherapeuten, Ärzte und Athletiktrainer mit dem Team. Dazu kommen Manager, die sich zum Beispiel um die Wäsche kümmern oder während des Trainings für die Spieler rebounden. Durch die große Zahl an Trainern wird hier vor allem im Scouting und in der Videoanalyse unglaublich viel gemacht. So wird nicht nur jedes Spiel, sondern auch jede Trainingseinheit gefilmt und für die Spieler aufbereitet, die so eine stetige und direkte Rückmeldung über ihre Leistung im Spiel und im Training bekommen. Zusätzlich werden sowohl im Spiel als auch im Training sehr viele Daten wie etwa Wurfquoten oder Reboundeffizienz erhoben, um so die Stärken und Schwächen der Spieler und des Teams zu ermitteln. Dies stand auch im Mittelpunkt meiner ersten Woche hier, in den vergangenen Tagen habe ich mich dann vor allem mit den offensiven und defensiven Systemen beschäftigt. 

Um noch einmal auf das Thema Stellenwert des Basketballs zu kommen: Während ich hier im Büro am Laptop sitze und das Spiel unseres ProB-Teams am Ticker verfolge, stehen vor der Arena bei 5 Grad und Regen seit Stunden ca. 1500 Studenten, da hier gleich der Verkauf der Dauerkarten startet. Am kommenden Samstag findet das erste Heimspiel statt, ich bin gespannt! 

Bis demnächst,
Torben  

PS: Glückwunsch zum Derbysieg! Auch wenn ich hier viel lerne und es eine tolle Erfahrung ist, fühlt es sich komisch an, nicht im Training und bei den Spielen zu sein.